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PROKON: Insolvenz abgeschlossen

PROKON: Insolvenz abgeschlossen

(07.04.2016)

PROKON: Insolvenz abgeschlossen

Das Insolvenzverfahren über die Prokon Regenerative Energien GmbH ist mit der Sanierung des Unternehmens beendet. Wie auf der zweiten Gläubigerversammlung beschlossen, wurde das Unternehmen mittlerweile in eine Genossenschaft (Prokon Regenerative Energien eG) umgewandelt und ist wieder frei am Markt tätig. Anleger müssen nun vor allem entscheiden, ob sie von ihrem Erwerbsrecht auf Prokon-Anleihen Gebrauch machen.

 

Das Unternehmen Prokon

<figure><figcaption>Foto: pedrosala/fotolia</figcaption></figure>

Das Unternehmen Prokon plant und betreibt Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, insbesondere Windparks. Daneben ist es als Stromversorger aktiv. Vielen ist es durch die frühere Werbung in S-Bahnen, im Fernsehen und per Post ein Begriff. Anleger konnten über Genussrechte in das Unternehmen investieren. Dies taten nach Angaben der Firma etwa 75.000 Anleger, die einen Betrag von rund 1,4 Milliarden Euro einbrachten.

Im Januar 2014 wandte sich die Gesellschaft dann aber an ihre Anleger und warnte vor einer drohenden Insolvenz. Gleichzeitig bat man die Genussrechtsinhaber, vorerst auf ihr Kündigungsrecht zu verzichten, um so das Unternehmen zu retten.

Das Insolvenzverfahren

Nachdem dieser Rettungsversuch gescheitert war, wurde im Januar 2014 ein Insolvenzantrag gestellt. Das so genannte "vorläufige Insolvenzverfahren" begann. Darin ging es vorrangig darum, sich einen Überblick über die (finanzielle) Situation des Unternehmens zu verschaffen und das vorhandene Vermögens zu sichern.

Mit dem Eröffnungsbeschluss vom 1. Mai 2014 startete das eigentliche Insolvenzverfahren. Oft endet ein solches Verfahren mit der Liquidation des betroffenen Unternehmens, also der Verwertung aller noch vorhandenen Vermögenswerte und der Auszahlung der (meist geringen) Erlöse an die Gläubiger.

Die Gläubiger von Prokon gingen aber einen anderen Weg. Sie sprachen sich auf der Gläubigerversammlung für einen Insolvenzplan aus, mit dem Prokon in eine Genossenschaft umgewandelt wurde und zumindest in seinem Kerngeschäft fortgeführt wird. Zu diesen Geschäftsfeldern zählt der Betrieb und Bau von Windparks sowie die Versorgung von Endkunden mit Strom. Andere Unternehmensbereiche, wie ein Biodieselwerk, Wälder in Rumänien oder die Entwicklung einer eigenen Windenergieanlage, sollten verkauft werden.